Presseabend der Sportstiftung Hessen

Noch 100 Tage bis Paris

Am vergangenen Donnerstag (18.4.2024) trafen im ProfiCamp der Eintracht Frankfurt Fußball AG zahlreiche Medienvertreter auf Athletinnen und Athleten des LOTTO Hessenteams, die im Vorfeld der Olympischen und Paralympischen Spiele über ihre Situation informierten.

„Wir streiten uns in Deutschland nicht gerade um die Tickets. Das hat früher mal ganz anders ausgesehen“, sagte Siebenkämpferin Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt), die sich im Herbst ihrer Karriere den Traum von einer dritten Olympiateilnahme erfüllen möchte. Elf Hessinnen und Hessen haben sich für die Spiele bereits qualifiziert, wobei es in Tokio am Ende 36 waren, die vier von 37 deutschen Medaillen gewannen. Annika Mehlhorn, frühere Spitzenschwimmerin und inzwischen Vizepräsidentin Leistungssport im Landessportbund Hessen, hat das deutsche Abschneiden ohne Medaillengewinn bei der Leichtathletik-WM 2023 zwar noch im Blick, die stellv. Vorsitzende der SSH rechnet trotzdem mit einer Top-Ten Platzierung im Medaillenspiegel.

Große Vorfreude ist bei Rollstuhlbasketballer Nico Dreimüller (Rhine River Rhinos) zu spüren, der mit der deutschen Mannschaft erst vor wenigen Tagen das entscheidende Qualifikationsspiel gegen den Iran gewonnen hat. Er wird in Paris also mit dabei sein, in seinem Fall bei den Paralympics. Das besondere seien die Atmosphäre, die vollen Hallen und die starke Anfeuerung, was mit keiner anderen Veranstaltung vergleichbar sei. Dreimüller muss es wissen, denn auch er hat bereits zweimal an Spielen teilgenommen. Und wie stehen die Medaillenchancen der deutschen Männer? Dreimüller: „Das wird sehr schwer.“ Bei nur acht Teams im paralympischen Turnier gäbe es ausschließlich starke Gegner, wobei der Grad der Professionalisierung anderswo höher sei als in Deutschland.

Mit Eintracht Frankfurt als starkem Partner

Dass der Presseabend der Sportstiftung Hessen diesmal im ProfiCamp von Eintracht Frankfurt stattfand, folgt insofern einer Logik, als Athletinnen und Athleten des Großvereins mit mehr als 50 Sportarten den höchsten Anteil an allen SSH-Geförderten ausmachen – 67 waren es im vergangenen Jahr. Dazu zählt auch Hessenteam-Mitglied Vanessa Mark, die kürzlich in Winterberg Bob-Weltmeisterin wurde. Sie war bei der Talkrunde genauso auf dem Podium wie Fußballnationalspielerin Sophia Kleinherne, die früher ebenfalls unterstützt wurde. Die starke Präsenz der Adlerträger war für Eintracht-Vorstandsmitglied Philipp Reschke und Dominik Berker, den Schatzmeister von Eintracht Frankfurt e.V., ein guter Grund, bei der Stiftung zu Gast zu sein.

„Wir freuen uns, dass wir so ein super Hessenteam haben“, betonte der Stiftungsvorsitzende Peter Beuth, der gleichwohl keinen Hehl daraus machte, dass die Fördermöglichkeiten der SSH durchaus begrenzt sind. Im Jahr 2023 beispielsweise waren es rund 930.000 Euro, die unter den rund 300 aktuell Geförderten verteilt wurden: „Das sind keine Reichtümer, ist aber eine Hilfe.“

Der Hessische Innen- und Sportminister a.D. verdeutlichte dabei, dass stets versucht werde, überall dort zu unterstützen, „wo sich gerade die Lücken auftun.“ Der hauptsächliche Förderfokus liege jedoch auf dem Nachwuchsleistungssport, um damit den Fortbestand eines erfolgreichen Hessenteams auch in den kommenden Jahren zu sichern.